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Jonathan
Während meines Bachelor-Studiums in Konstanz suchte ich ein Ingenieurbüro, bei dem ich meine Abschlussarbeit schreiben konnte. Beim Vorstellungsgespräch im Ingenieurbüro Wasser-Müller wurden mir mehrere Themenvorschläge vorgeschlagen – und ich entschied mich für die Analyse einer Regenwasserkanalisation (RW-Kanalisation) mit dem aktuellen Bewertungsverfahren unter Einbeziehung eines gewässerökologischen Gutachtens. Es war ein spannendes Projekt, welches ich für eine Gemeinde am Bodensee machte.
„In jedes Projekt darf man sich neu eindenken und Probleme auf andere Weise lösen. Das sorgt dafür, dass man Gelerntes auf so verschiedene Arten anwenden muss, dass einem auf keinen Fall langweilig werden kann.“
Bei einer solchen Studie wird zunächst erstmal geschaut, wie die Flächen, auf denen das Regenwasser fällt, genutzt werden. Sind es Straßen, Parkplätze, stehen dort Gebäude? Man kann sich vorstellen, dass von einem vielbefahrenen Parkplatz mit Brems- und Startvorgängen von Autos viele Schadstoffe wie Gummi- und Straßenabrieb in die Kanalisation gespült werden, die anschließend in fließende Gewässer eingeleitet werden. So entstehen Verschmutzungen, die eingedämmt werden sollen.
Meine Berechnungen und Untersuchungen glich ich mit dem gewässerökologischen Gutachten eines Biologen ab, der den Fluss und den Mündungsbereich zum Bodensee zuvor untersucht hat. Durch die Betrachtung beider Untersuchungen wurden Regenwasser-Einleitstellen identifiziert, bei welchen Handlungsbedarf besteht. Für die Einleitung mit dem größten Handlungsbedarf untersuchte ich die Möglichkeiten zur Regenwasserbehandlung und konstruierte ein Regenklärbecken, in welchem das Regenwasser durch Sedimentation behandelt wird, bevor es ins Gewässer geleitet wird.
Mittlerweile bin ich fest angestellt bei Wasser-Müller und mache parallel einen berufsbegleitenden Master an der Hochschule in Biberach. Auf meinem Tisch liegen ganz unterschiedliche Projekte. Spannend finde ich die Variabilität der Tätigkeiten. Zum Beispiel bei der Erschließungsplanung eines Neubaugebiets plane und koordiniere ich vom Straßen- und Kanalbau, über den Kontakt zur Gemeinde und den Versorgern bis hin zur Starkregenuntersuchung sämtliche Felder.
Selbst zwei Projekte, die sich im ersten Moment identisch anhören, sind immer total verschieden. In jedes Projekt muss man sich neu eindenken und Probleme auf andere Weise lösen. Und allein diese Lösungsfindung sorgt dafür, dass man Gelerntes auf so verschiedene Arten anwenden muss, dass einem auf keinen Fall langweilig werden kann.